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Gunung Kawi

Artikel von balier.info

Eine der bedeutendsten Monumentalanlagen balischer Frühgeschichte, welche im 11. Jahrhundert entstand, liegt unweit des Dorfes Tampagsiring. Dort sind die Königsgräber von Gunung Kawi, was übersetzt „Berg der Poesie“ bedeutet, zu finden. Sie bestehen aus mehreren Teilen, zu denen ein Tempel, drei Klosteranlagen sowie mehrere Grabmale gehören, die ostjavanischen bzw. indischen Candis ähneln. Diese sind jedoch nicht in Form freistehender Gebäude errichtet worden, sondern wurden vielmehr aus dem Tuffstein von zwei sich gegenüberliegenden Felswänden herausgemeißelt, die durch den Pakerisan-Fluss voneinander getrennt sind. Aus diesem Grund besteht der Hauptteil der Anlage aus zwei Gruppen, die so aufgebaut sind, dass sich 4 Candis auf der einen Flusseite befinden und 5 weitere am anderen Flussufer entstanden sind.

Die erste Gruppe aus 5 Candis ist dem König Udayana, seiner Frau, seiner Geliebten und den 3 Söhnen gewidmet, während der zweite Komplex um 1077 n. Chr. für die Konkubinen von König Anak Wungsus erbaut worden sein soll. Im Süden beider Schreingruppen befindet sich zudem noch ein weiterer Totenschrein, welcher einem ranghohen Berater zugeschrieben wird. Gesichert sind diese Angaben jedoch nicht, da die Inschriften der Heiligtümer sehr stark verwittert sind.

Wenngleich die Architektur der Denkmäler auf einen Einfluss der ostjavanischen bzw. indischen Kultur schließen lassen, besagt die Legende der Balier, dass der Riese Kbo Iwa die Candis in einer einzigen Nacht aus dem Felsen gekratzt haben soll.

Entdeckt wurden die Totenheiligtümer von Gunung Kawi erst 1920 durch die europäischen Kolonisten, wozu die außergewöhnliche Lage der Tempelanlage beigetragen haben dürfte, da sie inmitten einer malerischen Schlucht errichtet wurde, die nur über einen Stufenpfad erreicht werden kann.

Ob es sich bei den Monumenten jedoch tatsächlich um Königsgräber handelte, ist bis heute umstritten, da dort nie menschliche Überreste gefunden wurden. Vielmehr liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei der Anlage um eine Gedenkstätte vergöttlichter Herrscher und Fürsten handelt, was auch durch die fehlenden Innenkammern gestützt wird.

Darüber hinaus zeichnet sich die Tempelanlage durch die dazugehörenden Felsenklöster aus, die in der Schlucht verteilt liegen. Die derzeitigen Erkenntnisse zu diesen Bauten lassen vermuten, dass es sich um Reste einer Mönchsklausur handelt, die aus dem 9. Jahrhundert stammt. Auch heute noch können die dazugehörigen Zellen betreten werden, jedoch ist dies nur barfuss und mit einem Tempelhüter möglich. In einem der Klöster findet sich ein riesiger Monolith, jedoch ist dessen Bedeutung ungeklärt und so bewahrt Gunung Kawi noch viele Geheimnisse, die damit beginnen, dass die Erbauer genauso unbekannt sind, wie diejenigen, für die die Anlage gedacht war. Doch eines ist sicher, dass die Tempelanlage eine tiefe symbolische Bedeutung gehabt haben muss, da auf Bali nichts dem Zufall überlassen wird.

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