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Öffentliche Anlässe

Artikel von balier.info

Die Hindu-Dharma-Religion der Einheimischen kennt unzählige Feierlichkeiten bzw. Feiertage, an denen die Gläubigen ihren Ahnen huldigen und Fürbitten für die Götter, Geister und Dämonen des balischen Universums geäußert werden. Diese Zeremonien sind stets prachtvoll und binden die gesamte Dorfgemeinschaft bzw. Inselbevölkerung ein.

Hier seien nur einige der grossen Zeremonien benannt.

Hari Raya Nyepi

Der balische Kalender kennt nur 210 Tage im Jahr. Hari Raya Nyepi ist vergleichbar mit dem Neujahrstag der westlichen Welt. In der Nacht zum Nyepi-Tag sind überall auf Bali wilde, lärmende Feste im Gange. Es wird den bösen Geistern geopfert und versucht, sie zu vertreiben. Am Morgen des Hari Raya Nyepi ist jedoch alles anders. Auf ganz Bali sind die Menschen in ihren Häusern. Niemand geht auf die Strasse. Niemand macht Lärm. Die Insel wirkt wie ausgestorben. Alle Geschäfte haben geschlossen, die Restaurants sind zu, kein Bemo-Bus verkehrt. Warum fragt man sich. Die Balier glauben, dass die Geister das Dorf verlassen, wenn sie es am Morgen ihrerseits verlassen vorfinden. Die Inselbewohner nutzen Nyepi als Tag der Ruhe, Besinnung und Meditation. Sie schweigen und beten.

Odalan

Der Odalan ist ein wichtiges Fest für das ganze Dorf bzw. die Stadt. Es handelt sich dabei um den Tempelgeburtstag. Er erinnert an die Errichtung desselben vor sehr langer Zeit. Schon Tage zuvor wird mit den Vorbereitungen begonnen. Der Tempel, der sonst unscheinbar wirkt, wird geschmückt. Jede Familie bereitet Opfergaben vor. An diesem Tag will jeder zeigen, was er für den Pura ( Tempel ) zu opfern bereit ist. Die Odalan-Feierlichkeiten dauern 3 Tage an, in denen gebetet und gefeiert wird. In dieser Zeit kehren die geladenen Götter im Tempel ein und sind allgegenwärtig. Das gesamte Dorf kommt, um gemeinsam zu beten. Für jeden Balier sind dies heilige Momente. Am Abend jedes Tages finden Schattenspielaufführungen und Tänze statt.

Kuningan & Galungan

Galungan ist eine 10-tägige Festzeit, die zu den regelmässigsten und wichtigsten Festen Balis gehört. Der erste Tag dieser Zeit heisst Galungan, den letzten nennt man Kuningan. In dieser Zeit steigen die Vorfahren zu ihrem Familien herab. Sie werden mit Opfergaben empfangen und willkommen geheissen. Diejenigen Verstorbenen, die bereits verbrannt wurden, kommen in ihre Häuser zurück. Die Angehörigen, die ihre Toten noch nicht verbrannt haben, müssen Opfergaben an den Grabstellen niederlegen. Zu Galungan sind die Strassen Balis von riesigen Bambusgestellen gesäumt, unter denen viele Prozessionen stattfinden.

Dirgha Yusa Bhumi Ngusaba Dalem

Die Ngusaba - Zeremonie, welche der Ngenteg Linggih - Zeremonie folgt, will die drei Elemente Gottes harmonisieren: Utpeti (den Schöpfer aller Dinge), Stili (den Beschützer) und Pralina (den Zerstörer, welcher die Dinge zerstört, um sie dann ordnungsgemäß und besser wiederherzustellen). Außerdem soll sie die Harmonie zu seiner Gattin Durga sichern. Diese Zeremonie wir auch "die grosse Zeremonie" genannt, da sie die Harmonisierung von Tempel, Bezirk und Gemeinde ebenso wie des Universums bewirken soll.

Die Bedeutung dieser speziellen Zeremonie ist also die Harmonisierung der drei Welten des balischen Hindu-Glaubens. Diese sind:

Bhur - die Ebene der niederen Lebewesen

Bwah - die Ebene der Menschen

Swah - die Ebene der Götter

Diese Zeremonie ist extrem wichtig und finden für gewöhnlich mindestens einmal pro Generation statt. Die Vorbereitungen dazu beginnen bereits fünf Monate zuvor mit der Restauration und Verzierung des Tempels. Die Balier glauben daran, dass sie nicht nur für die Menschen der Dorfgemeinschaft von Bedeutung sind, sondern für die ganze Welt. Die Rituale verbinden die Symbole und Opfergaben mit den Grundlagen des Tempels sowie dem hinduistischen Glauben. Sie dienen dem Zweck die spirituelle Energie des Tempels, seine Energieströme zu stärken oder ggf. wiederzuerwecken sowie das gesamte Universum zu harmonisieren.

Diese vielgesichtige Zeremonie durchdringt die Existenz der wirklichen Welt, und soll für eine neue Balance sorgen. Frei von hervorgerufenen Erdbeben, Vulkaneruptionen, Kriegen und Chaos. Dieses Ziel und der Weg zur Verwirklichung ist in einem alten Lontar-Text auf Palmenblättern niedergeschrieben, der sich Brahmawidhisastra nennt und der sich aus uralten hinduistischen Skripten ableiten lässt. In Bali bedeutet das Wort yadnya (Zeremonie), die Bitte um Wasser, da dieses Fruchtbarkeit und somit Wohlstand sicherstellt. Mit den Ritualen ist die Hoffnung verbunden, die ordnungsgemäße Balance der Erde wiederherstellen zu können und viele Probleme somit zu beseitigen. Anschließend würden die Menschen humaner sein und sich stärker um den anderen kümmern sowie um ihre Umwelt.

Teil des Rituals ist das Tragen der Bagia, welches ein gigantisches, bergähnliches Opfer ist und welches als Symbol für das gesamte Universum mit seinem Inhalt steht. Alle Objekte, Kreaturen, Elemente und Merkmale von diesem sind in jenem monumentalen Opfer repräsentiert. Es beinhaltet unter anderem Früchte, Wurzeln, Metalle, Kleingeld, Fäden und viele andere Dinge mehr. Während der Tempelzeremonie ist die Bagia in einem großen Bau auf den Grundmauern des Tempels verborgen. Die Aufstellung und Prozession dieser Opfergabe repräsentiert den hinduistischen Glauben, dass alles Bestandteil des Universums ist und letzten Endes alles was uns umgibt, wieder dorthin zurückkehrt.

Obgleich die Pflege des Tempels und die Durchführung des Rituals in der Verantwortung der Dorfgemeinschaft liegt, haben auch Menschen aus anderen Dörfern dieses Bezirks mit ihrer Zeit und Kunstfertigkeit daran mitgewirkt. Doch die Mühe ist unumgänglich, da es äußerst wichtig ist, dass bei dieser Zeremonie alles richtig durchgeführt wird. Denn von dem Ausgang dieses Rituals ist das weitere Wohlergehen der Dorfgemeinschaft, ja der ganzen Generation, abhängig.

Die Zeremonie der Götter, welche gleichzeitig auch für die Götter ist, dauert letztendlich 11 Tage an und konzentriert sich voll auf die Beschwichtigung der Götter der Seen, der Berge sowie des Ozeans, für die diese Opfergaben gemacht worden sind. Auch Tiere werden geopfert, doch sie werden wiedergeboren, auf einer höheren Ebene der Existenz, näher am Nirwana.

Weitere Zeremonien

Private Anlässe

Hier finden Sie weitere Zeremonien, die im privaten Rahmen abgehalten werden. Dazu zählen unter anderem der Otonan, Hochzeiten, Zahnfeilungszeremonien und die Verbrennungsfeierlichkeiten. Um zu diesen Ritualen zu gelangen, nutzen sie bitte den folgenden Link:

Private Anlässe

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