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Joged

Artikel von balier.info

Joged Bumbung ist eine Art Gamelan-Musik, die hauptsächlich auf Schlaginstrumenten gespielt wird, die aus Bambus bestehen. Das Ensemble hat seinen Namen von dem Joged-Tanz, einer koketten Darbietung, die häufig auf Festivals oder Feiern aufgeführt wird. Diese Art des Gamelans ist vor allem in Nord- und Westbali beliebt, mittlerweile jedoch auch in anderen Teilen der Insel zu finden. Im Gegensatz zu anderen Gamelanstücken, die fast alle religiösen Cahrakter haben, ist der Joged insbesondere weltlicher Natur. Durch seine Popularität ist er inzwischen zu einem festen Bestandteil der balischen Volksmusik geworden. Mit dem rasanten Anstieg des Tourismus hat er ebenfalls in viele Hotels und Restaurants Einzug gefunden und wird dort den Gästen präsentiert.

Da dieser Tanz sehr kokett ist, wird es in Bali allerdings auch immer schwieriger, Frauen zu finden, die bereit sind, ihn aufzuführen. So werden mittlerweile viele Tänzerinnen von sehr weit her eingeladen, um ihn zu zeigen. Der Grund dafür liegt in der Art des Tanzes, da er erotischen Charakter hat oder zumindest als intimer Flirt verstanden werden kann, bei welchem sich die Darstellerin einen Partner erwählt. Es ist ein Spiel aus Annäherung und Zurückweisung, aus Erotik und Macht. So lädt die Tänzerin verschiedene Zuschauer zum tanzen ein, indem sie ihnen einen Hüftschal umbindet. Während des Tanzes hat der Eingeladene die Gelegenheit, der Darstellerin sehr nahe zu kommen, wenn sie ihm den Freiraum dazu einräumt. Wenn die Tänzerin dies nicht wünscht, versucht sie die Annäherungen mit einem Fächer zu verhindern, indem sie diesen zwischen sich und den Tänzer hält. Da während eines Auftritts im Regelfall mehrere Männer nacheinander zum Tanz eingeladen werden, erwirbt die Darstellerin recht schnell ein anzügliches Image, was jedoch ungerechtfertigt ist. Aus diesem Grund sind viele Frauen nicht mehr ohne weiteres bereit, diesen in unmittelbarer Nähe zu ihrem Wohnort aufzuführen, sondern nehmen teilweise weite Wege auf sich, um eine solche Darbietung zu präsentieren.

Die Instrumente für den Joged-Tanz werden Grantang bzw. Tingklik genannt und ähneln Marimba-Instrumenten, die aus Bambus bestehen. So handelt es sich im Regelfall um 11 oder 14 geschnitzte Bambusröhren, die auf einen Rahmen gespannt wurden. Um verschiedene Klänge zu erzeugen, haben sie eine unterschiedliche Länge und wurden so geschnitzt, dass sie nach etwa der Hälfte ihrer Länge nach unten hin geöffnet wurden. Dadurch entsteht in der anderen, geschlossenen Hälfte des Bambus ein Rohrresonator, der den Ton produziert. Dieser entsteht, indem das Schlaginstrument mit Pangguls gespielt wird, welche mit Gummiköpfen versehen sind.

Um das Grantang zum klingen zu bringen, werden grundsätzlich beide Hände verwandt. Während die linke Hand die Melodie auf dem unteren Register darbieten, wird die rechte Hand dazu genutzt, eine schneller ausgearbeitete Version der Melodie zu präsentieren.

Ein typisches Ensemble besteht aus 4 bis 6 Grantangs, welche von Sulings (Flöten), Kendangs (Drums), Ceng-ceng (Becken) und einem Beat begleitet werden, welche aus Bambus bzw. Bronze bestehen. Darüber hinaus wird die Gruppe häufig noch von verschiedenen Gongs und einem Bass begleitet. In den letzten Jahren wurden immer mehr Bronzeinstrumente in das Orchester integriert. Heutzutage finden sich des Weiteren auch Musikstücke anderer Richtungen im Repertoire wieder.

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