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Besakih

Artikel von balier.info

Der Gunung Agung, Sitz der Götter und symbolischer Mittelpunkt des Universums, hingegen gehört zu dem Kreis Rendang, in dem ebenfalls der wichtigste Heiligtum Balis, der Besakih liegt. Er gilt als das der Tempel der Tempel und wird somit als Muttertempel angesehen.

Die Geschichte dieses Tempels geht bis in die prähhinduistische Zeit zurück. So besagen einige Überlieferungen, dass ein Shiva-Priester bereits im 8. Jahrhundert n. Chr. eine hinduistische Kultstätte geschaffen haben soll, während andere Dokumente dieses Heiligtum erst mit dem 11. Jahrhundert in Verbindung bringen.

Allerdings besteht der Besakih nicht nur aus einer Anlage, sondern bildet vielmehr ein Konglomerat von verschiedensten Gebetsstätten, welche aus 30 Einzelkomplexen sowie 200 verschiedenen Bauwerken besteht und in welchem jede Fürstenfamilie, jede Berufsgruppe oder bedeutende Sippe und jede einzelne Dorfgemeinschaft ihren eigenen Schrein und Altar unterhält. Die Balier glauben, dass ihre individuellen Tempel auf diese Weise mit dem Muttertempel verbunden wären, womit der gesamte Komplex als Symbol für die Einheit der Hindu-Dharma-Religion gilt.

Neben dem jährlichen Tempelgeburtstag und den sonstigen Feierlichkeiten wird in der Anlage auch das Fest Eka Dasa Rundra abgehalten, welches dazu dient, das gesamte Universum symbolisch zu reinigen und so wieder den Einklang zwischen Gut und Böse sicherzustellen. Diese Zeremonie findet nur einmal alle 100 Jahre statt und bindet die gesamte Bevölkerung Balis ein. So auch 1963 geschehen, als das Fest willkürlich durch die indonesische Politik vorverlegt werden sollte. Dies ließen die Götter jedoch nicht zu und so kam es unvermittelt zu einem Ausbruch des Gunung Agung, welcher Unmengen von Lava auswarf. Dies geschah, während sich viele Menschen zwecks der Vorbereitung der Feierlichkeiten im Tempelbereich aufhielten. Wie durch ein Wunder teilte sich jedoch die Lava vor dem Heiligtum in zwei Teile und verschonte so die dort anwesenden Gläubigen.

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