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Nusa Penida
Nusa Penida ist eine weitgehend touristisch noch unerschlossene Insel, die den Verwaltungsbezirk Klungkung zugeordnet ist und somit ebenfalls zu Bali gehört. Die Gegenwart dieser großen „Schwester“ ist überall spürbar, so ist auch die hiesige Bevölkerung hinduistischem Glaubens und die Architektur identisch. Nicht zuletzt die weithin sichtbare Vulkanberg Gunung Agung der Hauptinsel lassen einen nicht vergessen, dass es sich hier um einen Teil Balis handelt.
Die Insel ist mit einem kleinen Auslegerboot von dem Lavastrand in Kusamba in ca. 40 Minuten zu erreichen oder per Speed-Boot ansteuerbar, welches von Benoa etwa 30 Minuten benötigt. Den größten Zeitaufwand nimmt die Roll-On-Roll-Off-Fähre ab Padangbai in Anspruch, die jedoch weit günstiger ist als das angesprochene Schnellboot und weniger Schiffsbewegungen mit sich bringt als das oben erwähnte Auslegerboot. Sie ist somit die beste Alternative für eine günstige und komfortable Reise.
Gekennzeichnet ist Nusa Penida von sehr festem und weitverbreiteten Karstgestein, was das Leben auf der Insel für die einheimische Bevölkerung nicht einfach macht. Diese lebt zum großen Teil vom Fischfang wie auch der Landwirtschaft und baut in vielen Teilen der Insel vor allem Gewächse an, die wenig Wasser benötigen, da Nusa Penida über nur sehr wenige Süsswasservorräte verfügt. Daher sind hier überwiegend Bananen, Chili-Felder und Gemüsesorten zu finden.
Zwar gibt es auch einige Hotelanlagen in Nusa Penida, welche jedoch sehr übersichtlich sind, da die geringen Wasservorkommen keine großflächigen Bebauungen zulassen. Daher verfügt die Insel auch über kein funktionierendes Subak-System (Wasser-System) wie beispielsweise die Hauptinsel und kann dadurch auch nicht mit den kunstvoll angelegten Reisterrassen punkten. Dennoch ist auch hier terrassenförmiger Anbau zu erkennen, was daran liegt, dass dort in der Vergangenheit sehr wohl Reissorten ausgesät wurden. Da der Reis jedoch zu der damaligen Zeit ausschließlich mit Regenwasser bewässert wurde, entschieden sich die Inselbewohner irgendwann, die bestehenden Pflanzungen durch weniger wasserintensive Nutzpflanzen zu ersetzen.
Dieser Mangel hat jedoch dazu geführt, dass dieses Kleinod seine Ursprünglichkeit gegenüber der eigentlichen Insel Bali bewahrt hat und ein Inselleben aufzeigt, wie es dort einmal vor 20 Jahren gewesen ist, einem Sternenhimmel, der nicht durch den hellen Schein der Neonlichter verfälscht wird oder eine abendliche Geräuschkulisse, die nicht von stetigem Motorengeheul durchdrungen wird.
Und vielleicht gerade wegen dem noch nicht vorhandenen Massentourismus lassen sich auch auf dieser Insel wunderschöne, ruhige Plätze finden, wie der Wasserfall Air Terjun Peguyangan oder die Tempelgrotte Goa Giri Putri, welche zu Heiligtümern geworden sind. Zum anderen liegen vor Nusa Penida wunderschöne Korallenriffe, die Tauchern einen einmaligen Einblick in die indonesische Unterwasserwelt bieten. Es ist ein Paradies, das aufgrund des geringen Wasservorkommens jedoch teuer bezahlt werden muss.