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Schätze der Welt - Borobodur

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Bis 1499

Artikel von balier.info

Die heutigen Einwohner Indonesiens stammen von austronesischen Völkern ab, die bereits weit vor Beginn unserer Zeitrechnung in verschiedenen Wellen einwanderten. Das austronesische Sprachgebiet erstreckt sich von Madagaskar im Westen bis hin zu den Osterinseln im Osten und tangiert darüber hinaus auch Taiwan im Norden und Neuseeland im Süden. Somit ist diese Sprachfamilie eine der größten der Welt.

Erste Belege für die Besiedlung sind 1,8 Millionen Jahre alt, was der Fund des Java-Menschen in der Nähe von Sangiran belegt, welcher zur Gattung Homo erectus zählt. Des weiteren wurde in Indonesien die Art des Homo floresiensis entdeckt, der die Insel Flores vor rund 100.000 Jahren bis vor 17.000 Jahren bewohnte.

In indischen Überlieferungen, welche etwa 200 v. Chr. verfasst wurden, finden sich Hinweise auf ein hinduistisches Königreich auf den Inseln Java und Sumatra, welches vermuten lässt, dass die ersten Besiedlungen vom asiatischen Festland her stattfanden.

Einige Jahrhunderte später wird das Srivijaya-Reich erwähnt, welches buddhistisch geprägt war und sich vorübergehend über Sumatra, die malaiische Halbinsel und die Insel Java ausdehnte. Wann genau das Imperium um die Stadt Palembang heranwuchs, bleibt offen, da die Vermutungen von 200 – 500 n. Chr. reichen. Überliefert ist nur, dass es bis in das späte 14. Jahrhundert Bestand hatte.

In chinesischen Schriften, welche etwa um das Jahr 600 verfasst wurden, werden auf Sumatra zwei Königreiche erwähnt, eines in Jambi und ein anderes in Palembang. Ersteres könnte möglicherweise bedeutender gewesen sein, da es bereits Beziehungen nach China unterhielt. Nach Überlieferungen des Pilgermönchs Yi Jing wurde es aber 686 von Srivijaya übernommen. Ab diesem Zeitpunkt expandierte das Reich stetig und kontrollierte schnell den Handel auf der Straße von Malakka, dem Südchinesischen Meer und der Karimata-Straße. Darüber hinaus nahm der König die malaiische Halbinsel ein und drang bis in das heutige Thailand und Kambodscha vor, wo noch einige Tempel von seiner Anwesenheit zeugen.

Im Jahre 732 erfolgte die erstmalige Erwähnung des am Shivaismus orientierten Piratenkönigs Sanjaya auf der Insel Java, der die Sanjayadynastie begründete und den Grundstein für das Königreich Mataram legte, welche einige Jahrzehnte die Insel dominierte.

Um 788 geriet dieser allerdings selbst in Bedrängnis, da er von der emporstrebenden Reich der Sailendra, welches etwa 625 entstand, in den Norden Javas zurückgedrängt wurde. Daraufhin teilten sich beide Linien vermutlich das Eiland und konkurrierten miteinander. Vermutet wird, dass die Sailendra dominierend waren und ihre Aktivitäten bis nach Vietnam ausdehnten.

Die Linie der Sailendra orientierte sich am Mahayana-Buddhismus was ihr gute Kontakte zum Srivijaya-Reich einbrachte. Dies wurde durch ein Heiratsbündnis unterstützt, was die Kooperation zusätzlich vertiefte. Darüber hinaus unterhielten beide gute Beziehungen zu den indischen Zentren des Buddhismus. Auf die Sailendra geht auch die Errichtung der Tempelanlage von Borobodur zurück, die um das Jahr 800 errichtet wurde.

Einige Jahrzehnte später, genauer in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts, gewannen die Sanjaya wieder die Obermacht. Dies wird durch eine Inschrift aus dem Jahre 832 belegt, welche die Alleinherrschaft des Mataram-Reiches über Java benennt. Zunächst hatte dieses seinen Sitz in Zentral-Java, um das heutige Yogyakarta herum. Eine Inschrift aus dem Jahre 928 zeugt jedoch davon, dass es später nach Ostjava verlegt wurde. Der Grund für die Verlegung blieb offen, konnte aber in Folge eines Vulkanausbruchs des Gunung Merapi oder eines Machtkampfs erfolgt sein.

Nach einem Krieg gegen das Volk der Srivijaya, welcher etwa 1006 stattfand, ging das Mataram-Reich unter und verfiel in chaotische Zustände. Diese sollten erst im Jahre 1019 enden, nachdem Airlangga, ein Sohn des balischen Königs Dharma Udayana Warmadewa Ostjava übernahm. Er schloss einen Friedensvertrag mit den Srivijaya und versuchte, die alten Machtverhältnisse in dem neu gegründeten Reich Kahuripan wieder herzustellen. Des weiteren ehelichte er 1030 die Tochter des Srivijaya-Königs und zeugte mit ihr zwei Söhne, denen er das Königreich vererbte, indem er es zweiteilte. Dadurch entstanden die Reichsgebiete Jangala und Kediri, die später gegeneinander Krieg führen sollten.

Die Auseinandersetzungen fanden erst ein Ende, nachdem Bamesvara I., Herrscher über Kediri, eine Prinzessin des Jangala-Reiches heiratete und so das frühere Gebiet von Kahuripan unter dem Namen Kediri wieder zusammenschloss. Allerdings nahmen dort die Spannungen zwischen Regierung und Priestern zu, was das Land schwächte. Diese Chance ergriff Ken Angrok, der Herr von Tumapel, der das Gebiet attackierte und in der Schlacht von Genter obsiegte, womit er die Region unter seine Kontrolle brachte und ihr 1222 den Namen Singhasari gab.

Im Jahre 1290 gelang es Singhasari die Dynastie von Srivijaya zu entmachten. Dies kam auch dem Kaiser von China, Kublai Khan zu Ohren, der mit der Region Handel trieb. Er entsandte daraufhin Boten, die Tributzahlungen eintreiben sollten. König Kertanagara, der zu jener Zeit das Singhasari-Reich anführte, verweigerte jedoch die Zahlung. Daraufhin entsandten die Chinesen eine Strafexpedition, die aus 1.000 Schiffen und 20.000 Soldaten bestand. Als diese 1293 eintrafen, hatte sich das Königreich jedoch verändert, da eine Revolution einsetzte und Jayakatwang die Macht übernahm. Der Schwiegersohn des alten Königs zog sich daraufhin zunächst auf die Insel Madura zurück, wo er jedoch nicht lange blieb. Vielmehr kam er wieder nach Java und errichtete das Königreich Majapahit. Namensgebend waren Bengalische Quitten, auch Maya-Bäume genannt, die bittere („pahit“ bedeutet bitter) Früchte trugen.

Als die Truppen des Kublai Khan 1293 vor der javanischen Küste auftauchten, verbündeten sich die Vertreter des Majapahit-Reiches mit den chinesischen Soldaten, welchen von Unwettern und Hunger schwer gezeichnet waren. Die Allianz hatte Erfolg, da Jayakatwang in einer fünftägigen Schlacht geschlagen wurde. Allerdings verlief die Expedition für die Mongolen nicht wie erwartet, da sie anschließend von ihren Verbündeten in die Flucht geschlagen wurden.

In der Folge expandierte das Majapahit-Reich unter Gajah Mada und Hayam Wuruk. Letzter zerschlug das Königreich Srivijaya auf der Nachbarinsel Sumatra im Jahre 1377 endgültig. Darüber hinaus leitete ein große Blüteperiode des Landes ein, in der sich auch Teile Malaysias, der Philippinen, Sulawesis und Borneos den Herrschern von Majapahit unterwarfen. Auch unterhielten sie Beziehungen zu Kambodscha und Vietnam, weshalb diese Epoche auch das goldene Zeitalter genannt wird.

Mit dem Tode Hayam Wuruks im Jahre 1389 kamen moslemische Händler in das Gebiet, womit auch der Zerfall des Reiches einherging. Zwar waren die ersten Berührungen mit dem Islam bereits im 12. Jahrhundert erfolgt, doch waren diese lokaler Art. So ist ein erstes Sultanat in Nordsumatra belegt, dessen Herrscher im Jahre 1211 verstarb. Danach entstanden ebenfalls kleine Reiche, deren geschichtliche Bedeutung jedoch verborgen bleibt, da Überlieferungen dazu fehlen.

Ab dem 15. Jahrhundert gründeten sich abermals mehrere islamische Staaten, deren Einfluss stetig stieg. Die Gründe dafür werden in den zunehmenden Handelsbeziehungen gesehen, welche die moslemischen Kaufleute in fast alle Inselregionen des Archipels führte.

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